Kai Winkler: Pavillon - Schräge Wände (2003)
Ständlerstraße
2.19 Künstler Kay Winkler
1956 geboren in Kirchheim / Teck;
1981/82 Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart;
1982-88 Studium der Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste in München;
1988 Meisterschüler, Diplom;
1996 Förderpreis für Bildende Kunst der Landeshauptstadt München;
1999 Villa Concordia, Bamberg, Stipendium des Bayerischen Staates;
viele Einzelausstellungen in Deutschland und Europa
Die begehbare Skulptur aus vier Betonwänden mit Türöffnungen auf dem begrünten Fundament einer geplanten Brücke lässt uns im Inneren die Offenheit spüren und regt zum Nachdenken an, - das Kunstwerk wird erlebbar. Ein soziales Gefüge erfordert gemeinsame Verbindungen, damit es nicht auseinander fällt. Die Verbindungsstangen an den Ecken könnten symbolhaft darauf hinweisen. Der Künstler sieht Neuperlach nicht als einen düsteren Ort: "Meine Arbeiten, sind ortsbezogene Interventionen die nicht denkbar wären an einem anderen Platz. Meine Arbeiten sind den Verhältnissen ihrer Umgebung nicht angepasst, sondern gestaltet nach den Ergebnissen und Erkenntnissen des Studiums dieser Orte. Mich interessiert, warum etwas aussieht wie es aussieht, unter welchen Bedingungen ein Ort zu dem geworden ist, was er geworden ist. (...) Ich setzte zwischen Straße und Siedlung einen Pavillon, eine vorläufige, nomadenhafte Behausung, der den heutigen Möglichkeiten entsprechend leicht zu montieren und leicht zu demontieren ist. Ein Pavillon, dessen Wände der Trabantenstadt entnommen zu sein scheinen. Ein Raum in Auflösung, inmitten einer Idylle aus dritter Hand. (...) Material und Abmessungen des Pavillons sind keine Anklage an eine bestimmte "Baugesinnung". Sie sind Feststellung einer Realität in Form meiner Interpretation. Der Betrachter mag diese Interpretation zum Anlass nehmen, seine eigenen vier Wände zu sehen oder sie anders zu sehen. Man kann sich einen Ort zurichten und herrichten, in ihm heimisch werden, ihn wohnlich machen, ihn als Absteige lediglich behausen oder mit Freude bewohnen."