Sebastian Heinsdorff: Windrechen (1991)
Rudolf-Zorn-Straße 33
2.15 Künstler Sebastian Heinsdorff
1953 in Düsseldorf geboren, lebt und arbeitet in Icking/Wolfratshausen; Gymnasium und Werkzeugmacherlehre;
1979-87 Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München, Meisterschüler bei Prof. Ladner;
seit 1985 freischaffender Künstler
Auf einer weithin sichtbaren Stange ist ein schräger Rahmen befestigt. In den Rahmen sind sieben Flächen frei drehbar angeordnet; sie wurden vom Künstler als "Windharke oder Windrechen" bezeichnet. Durch den Wind und die Schwerkraft werden die Flächen bewegt und ergeben so ständig neue Bilder. Die kinetische Plastik sollte zur freien Assoziation und Inspiration ermuntern. Die Schüler vom Gymnasium werden z.B. von diesen "Klaviertasten im Wind" daran erinnert, dass man die Musik selbst machen kann. Mit der Anzahl der Flächen weist der Künstler auch auf die Glückszahl sieben hin. Die Kardinaltugenden Weisheit, Tapferkeit, Mäßigkeit, Gerechtigkeit, Glaube, Hoffnung und Liebe sind auch in der Zahl sieben verschlüsselt enthalten. Der Künstler sagte auch: "Die sieben Flügel bilden eine Art Treppe, die erinnert an die Stufen des Lernens und Fortschreitens in die nächst höheren Klassen. Das Gelernte bildet gewissermaßen einen Zinken aus, mit dem der Schüler im Leben als Werkzeug umgehen kann und gestaltend seine Spur hinterlässt." Die künstlerischen Vorbilder Calder, Rickey und Tinguely faszinierten den Künstler schon in der Zeit, als er noch studierte. Seine frühe Ausbildung als Werkzeugmacher gab ihm dann auch die Neigung, mit mechanischen Werken, die mit Wind und Wasser angetrieben werden, zu experimentieren.