Marco Gastini: "Widerhall des Lichts" (1995/96)
Fritz-Schäffer-Straße 9, im Foyer der Allianz
2.7 Künstler Marco Gastini
1938 geboren und lebt in Turin.
Der Künstler hat zu seiner Kunstauffassung 1992 gesagt: "Ich wollte, dass die Malerei den Betrachter anspringt und ihn von allen Seiten umgibt, ich wollte, dass die Malerei in Anspannung und unter Druck aller verfügbaren Materialien bereits gespürt wird, ehe man sie sieht. Instabilität, Spannung, Anziehungskraft. (...) Man muss die Malerei als einen Liebesakt verstehen, damit sie zum Leben erwacht; man muss in sie verliebt sein, (...)"
Helmut Friedel, Direktor des Lenbachhauses, beschreibt das Kunstwerk wie folgt:
"Gastinis Malerei kreist um das Problem der Darstellung von Spannungen. Ausdrucksmittel seiner Malerei sind nicht allein Farbe und Leinwand, sondern auch Zeichen, die sich zum Plastischen hin bewegen. In der Arbeit "Im Widerhall des Lichts" verwendet Marco Gastini gebrauchte Lastwagenplanen. Diese "Häute" für seine Malerei haben durch ihre Benutzung Spuren abbekommen, die sich in Rissen, Nähten und in der Veränderung ihrer Farbe äußern. Die Leinwand ist also nicht unbeschrieben, sondern voll "Erfahrung". Gastini; verstärkt mit wenigen Strichen und Farbelementen die angelegte Bild-Wirkung. Durch plastische Elemente, verbogenes Eisen, Gips und Stein dringen seine Zeichen in den Raum vor. Sie erinnern an Naturerfahrungen, die sich doch im Wesentlichen aus vorgefundenem Material aufbauen, die aber vom Künstler geordnet und zum Licht gebracht wurden.
In seinem vielschichtigen malerischen Werk gelingt es Marco Gastini, das klassische rechteckige Bildformat zu sprengen und aus der Fläche heraus den dreidimensionalen Raum zu erschließen. Miteinander korrespondierende, sich überlagernde Bildebenen erzeugen Strukturen, die über den Rand des Geschehens hinausweisen."