Blockwalzer
Karl-Preis-Platz
Blockwalzer Fritz Koelle
1885 geboren in Augsburg; gestorben 1953;
Ausbildung als Spengler und Goldschmied;
1916-1923 Studium in der Bildhauerklasse bei Prof. Hermann Hahn;
ab 1923 Mitglied der "Münchner Neuen Sezession";
1927 Ausstellung gemeinsam mit Käthe Kollwitz in der Preußischen Akademie der Künste, Berlin;
1928 Ausstellung auf der Biennale v. Venedig
Inschrift: Blockwalzer 1929 geschaffen
Erstaufstellung 1930 - 1933
Wiederaufstellung 1976

Leihgabe der Stadt Augsburg Arbeiterdenkmale (z.B. Blockwalzer, Arbeiterkinder) waren bereits seit Mitte der 20er Jahre Themenschwerpunkt Fritz Koelles, bevor diese Thematik durch die NS-Kunstpolitik vereinnahmt und stilistisch eingeengt wurde. Die wechselvolle Geschichte des "Blockwalzers" ist ein Beispiel für die sich bereits im Jahr der Machtergreifung zeigende Aggressivität dieser Politik: 1933 wurde die Plastik vom früheren Melusinenplatz entfernt und als "abschreckendes Beispiel kulturbolschewistischer Kunstauffassung" im Hof des Stadtmuseums aufgestellt, mit der Begründung, dass das Denkmal eine "Verhöhnung deutschen Arbeitertums" darstelle. Dem Künstler drohte man mit Inhaftierung im KZ von Dachau. Als er sich dem Stildiktat unterordnete, erhielt er schließlich Aufträge und sogar Auszeichnungen, er war jedoch weiterhin Kontrollen der GESTAPO ausgesetzt. Er neigte in dieser Zeit zur Heroisierung und verlieh seinen Figuren den erwarteten Ausdruck von Rohheit und potentieller Gewaltsamkeit.